Mobilfunkgeräte

Mobilfunkgeräte sind die Arbeitstiere in Funknetzen. Primär zum Festeinbau in Fahrzeuge bestimmt, eignen Sie sich beispielsweise auch für den Einsatz als kleine Feststationen. Die Betriebskosten sind niedrig. Das primäre Verschleißteil bei Mobilfunkgeräten war das Spiralkabel zum Handmikrofon. Aufgrund der aktuellen Regelung der StVO werden Mobilgeräte bereits seit einiger Zeit bereits schon mit Freisprechlösungen eingebaut, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Natürlich kann auch ein Mobilgerät aus unterschiedlichen Gründen einen Defekt aufweisen. Aber das ist bei modernen Mobilgeräten ausgesprochen selten. Der Reparaturservice unserer hauseigenen Funkwerkstatt kümmert sich selbstverständlich darum. An dieser Stelle aber wollen wir grundlegendes Wissen zur Montage und dem Verständniss über Mobilfunkgeräte vermitteln.

Stromversorgung

Mobilfunkgeräte benötigen eine „automotive“ 12V-Versorgung. Also 10,8-15V mit Masse auf Minus. Soll das Gerät in ein Fahrzeug mit 24V Boardnetz eingebaut werden, braucht es einen Schaltregler 24/12V. Beim Einbau in Fahrzeuge ist für störungsfreien Betrieb der direkte Anschluss des Funkgerätes an die Boardbatterie ratsam. Batteriefilter aus dem Car-HIFI Bereich machen für Mobilfunkgeräte im VHF und UHF-Bereich kaum Sinn. Allenfalls bei CB-Funkgeräten sowie analogen Mobilgeräten im 4m Band kann solch ein Filter etwas bringen. Das Problem von Störungen liegt heute nicht mehr primär bei Störungen von der Lichtmaschine, sondern in den zahlreichen Steuergeräten und den Datenkabeln zwischen diesen. Genau aus diesem Grund sollte ein Mobilfunkgerät niemals über einen KFZ-Stecker versorgt werden. Denn diese KFZ-Stecker haben ihre Zuleitung aus den selben Kabelbäumen wo auch die Datenkabel zwischen den Steuergeräten liegen! Sollten Sie das originale Batteriekabel aus dem Lieferumfang des Mobilfunkgerätes kürzen wollen, ist das durchaus möglich. Wenn Sie dabei jedoch die originale Sicherung mit abschneiden, müssen Sie für eine externe Sicherung sorgen. Heutige Fahrzeuge haben beispielsweise einen Sicherungskasten direkt an der Batterie. Dort könnte man das Funkgerät auf einen freien Platz auflegen mit mit einer Sicherung mit 6A oder 10A absichern. Bei Montage als Feststation eignet sich ein Netzteil 12V/10A. Für krisenfesten Betrieb sollte das Netzteil einstellbar auf 13,6-13,8V sein, weil dann könnte ein Blei-Säure oder BleiGel-Akku mit angeschaltet werden.

Einbauorte

Bei der Montage von Mobilgeräten in Fahrzeuge ist darauf zu achten das der Fahrer nicht behindert wird. Im Falle eines Unfalls dürfen Airbags nicht behindert oder beschädigt werden. Optional gibt es für viele Mobilfunkgeräte auch Einbaurahmen für DIN-Schächte. Statt einem Handmikrofon mit Spiralkabel welches heute noch im Lieferumfang vieler Mobilgeräte beiliegt, denken Sie besser über eine Freisprechlösung nach. Wir können Ihnen Freisprechmikrofone und Sendetasten für Handbetrieb (Lenkrad oder Armaturenbrett) oder Fußtaster zur Montage im Fußraum liefern. Bei Montage als kleine Feststation wird das Mobilfunkgerät wahlweise am Schreibtisch aufgestellt oder senkrecht an einer Wand verschraubt. Zur Tischaufstellung können wir Stationsuntersätze liefern, welche für einen sicheren Stand sorgen ohne die Tischfläche zu verkratzen. Alternativ ist mit einer optionalen DIN-Halterung auch hier möglich ein Funkgerät in einen DIN-Ausschnitt des Tisches zu montieren. Viel häufiger und sinnvoller ist jedoch die Montage eines Mobilfunkgerätes in unmittelbarer Nähe zu Ihrer Feststationsantenne und einer Kabelanbindung an eine Major 5 Sprechstelle oder an eine Disponentensoftware.

Antennen

Mobilfunkgeräte benötigen Antennen welche zum verwendeten Frequenzband (CB/4m/VHF/UHF) passen und auf den Ihnen zugewiesenen Kanalfrequenzen abgeglichen sind.

Bei Montage an Fahrzeugen benötigen alle normalen Mobilantennen eine metallische Karosserie. Diese muss auf Batterie-Minus liegen und wird von üblichen Antennen (1/4tel- oder 5/8tel-Strahlern) zwingend als elektrisches Gegenpol zur Antenne benötigt. Sollte Ihr Fahrzeug keine geeignete Metallkarosserie oder Montageflächen aufweisen, benötigen Sie spezielle 1/2-Strahler mit entsprechender Anpassungsschaltung im oder unmittelbar am Antennenfuß.

Bei Installation als Feststation sind gängige Bauvorschriften ein zu halten. Antennenmasten müssen nach VDE heute über 16mm² Kupferleiter an der zentralen Potenzialausgleichsschiene geerdet sein. Dieses bietet den notwendigen Grobschutz bei Blitzschlägen. Ein zusätzlicher Feinschutz im Sinne eines Blitzschutzadapters oder einem kurzgeschlossenem Lambda/4-Stub ist dringend an zu raten. Mast und Masteinspannung sollte nach aktuellen Bauvorschriften Sturmböen bis mindestens 130km/h standhalten. Wir empfehlen hingegen eine noch deutlich höhere Sturmfestigkeit, so sind Antennen und Maststärken problemlos bis 220km/h und knapp darüber erzielbar.

Störungen / EMV

Sowohl bei Fahrzeug- als auch Stationsinstallationen beinhalten die Gefahr von ein- und ausstrahlenden Störungen. Im Falle von Fahrzeuginstallationen sind es die zahlreichen Steuergeräte und ihre Datenkabel. Diese verursachen ein undefiniertes Störspektrum welches in jedem Fall vom Funkgerät isoliert werden muss. Diese Störungen können den Empfang massiv beeinträchtigen. Umgekehrt besteht die realistische Gefahr das die Datenkommunikation des Fahrzeugs auch durch Aussendungen des Funkgerätes gestört werden. Daher sollten universelle Grundregeln beim Einbau von Mobilfunkgeräten in Fahrzeuge eingehalten werden: Antennenkabel sollte doppelt geschirmt und Antennenstecker fachgerecht montiert sein. Antennen müssen außerhalb des Fahrzeugs angebracht sein, wobei der Fuß großflächigen Kontakt zur Karosserie herstellt. Antennenkabel sowie die Batterieleitung von Mobilfunkgeräten keinesfalls entlang bestehender Kabelbäume verlegen, sondern möglichst weit von diesen entfernt.

Bei Stationsmontage gilt der selbe Grundsatz. Antennenkabel doppelt geschirmt, entfernt von IT-Kabeln wie Netzwerk, USB, Telefon, DSL sowie 230V-Netzkabeln verlegen. Selbstverständlich ist es auch möglich Stationsgeräte in IT-gestörter Umgebung ein zu setzen, beispielsweise eine SLR5500 zusammen mit IT-Systemtechnik und Routern im selben 19″-Systemschrank. Allerdings werden hier die EMV-Anforderungen deutlich extremer, so das wir empfehlen solche Anlagen nur von versierten EMV-Fachleuten wie uns errichten zu lassen.

Krisenfestigkeit

Bei Montagen in Fahrzeuge sind Mobilfunkgeräte mindestens so lange funktionsfähig wie das Fahrzeug selbst. Bei Montage als Feststation ist es problemlos möglich die Funktion während eines Stromausfalles mit Blei-Säure oder BleiGel (AGM) Akkus zu versorgen. Für kurze Stromausfälle bis zu einer Stunde reicht ein günstiger 12V/7,2Ah AGM parallel zu einem 12V/100-150W Netzteil. Für längere Stromausfälle bis hin zu Tagen oder schlimmsten falls Wochen braucht es größere Akkus in Verbindung mit einem speziellen Netz- und Ladeteil sowie optional einer netzunabhängigen Lademöglichkeit. Wir haben beispielsweise schon etliche Relaisfunkstellen stromausfallsicher dimensioniert mit bis zu 12V/200Ah und Lademöglichkeit über Solarpanele.