Objektfunk

Auf Industriegeländen wie Häfen oder Stahlwerken, sowie innerhalb von größeren Gebäuden wie Industriehallen, Hochregallager, Schulen, Universitäten, Kaufhäusern oder Messehallen reichen Handfunkgeräte zur Kommunikation alleine häufig nicht aus. Es ist dabei relativ unwichtig ob es eine Zentrale mit Feststation gibt, oder das Funknetz nur aus Handfunkgeräten besteht. Die Kommunikation wird nicht immer und überall möglich sein, weil Betonwände und Stahlkonstruktionen die Reichweite erheblich begrenzen.

Objektfunk ist der Oberbegriff für eine regionale Infrastruktur die in diesen Fällen Abhilfe schafft. Kern einer Objektfunkanlage ist eine Relaisfunkstelle Duplex oder TDMA-Duplex welche an ein Netzwerk aus Zubriger- und Strahlerkabeln sowie diverser Antennengekoppelt ist, um die Gebäudestruktur hinreichend versorgen zu können. Strahlerkabel werden in Gebäuden jeweils im Deckenbereich verlegt und so Innenräume durch Wände und Decken hindurch sicher versorgt. Größere Hallen oder Außengelände werden gezielt mit entsprechenden Antennen versorgt. Mit solch einer Anlage können Ihre Handfunkgerät untereinander zuverlässig kommunizieren, über alle Etagen, Räume, Gebäudeflügel hinweg. Solche Objektfunkanlagen im privatwirtschaftlichen Bereich können vereinfacht als Ein-Strang-System gebaut werden. Also ein vertikales Zubringerkabel mit Strahlerkabel und/oder Antennen in jeder Etage oder Gebäudeteil.

Haben Sie bereits eine BOS-Objektfunkanlage gemäß Brandschutzverordnung, kann diese mühelos erweitert werden um für ihr Betriebsfunknetz mitgenutzt zu werden.

BOS-Objektfunk

Wenn für Ihr Gebäude nach Brandschutzverordnung eine BOS-Objektfunkanlage benötigt wird, sind wir auch hierfür der richtige Ansprechpartner. Im Gegensatz zu den oben erwähnten vereinfachten Objektfunkanlagen hat man es bei BOS-Objektfunkanlagen mit besonderen Auflagen zu tun. Zubringer- und Strahlerkabel sind als große Schleifen durch das Gebäude verlegt, welche beidseitig über Isolatoren gespeist werden. Dieses dient der sicheren Funktion der Anlage auch bei massiven Brandschäden wie Unterbrechungen oder Kurzschlüsse in den Schleifen. Ein Ausfall der BOS-Kommunikation würde akut Menschenleben gefährden, insbesondere die der im Innenangriff eingesetzten Einsatzkräfte der Feuerwehr. Während alte BOS-Objektfunkanlagen kompatibel zu den FuG11 Geräten im 2m Band arbeiteten, werden neue Objektfunkanlagen ausschließlich nur noch im 70cm Band gebaut. Wahlweise als DMO-Anlage 406-410MHz oder als TMO-Anlage 380-385/390-395MHz.

Neuerdings bieten wir auch eine Halb-passive BDBOS-Lösung an!

Die Amphenol-Procom CSR-DMT ist ein Duplex-Lineartransponder zur TMO-Versorgung von Objektfunkanlagen. Im Frequenzbereich 380-385MHz (Uplink) und 390-395MHz (Downlink) wird die Gebäudedämpfung ausgeglichen und die regionalen TMO-Funkzellen des BDBOS-Netzes über die Objektfunkanlage nutzbar gemacht. Eine auf SDR basierende Frequenzfilterung in bis zu vier Subbänder erlaubt die konkrete Selektion bestimmter Funkzellen, welche via Richtantenne an die Funkzelle angekoppelt wird. Die CSR-DTM benötigt hierzu keinerlei sicherheitskritischer Elemente wie TEA-Firmware oder BSI-Sicherheitskarte da sie alle Signale, egal ob E2EE oder TEA-codierte Signale transparent durchreicht und mit der nötigen Verstärkung versieht.

Somit entfallen alle bürokratischen Probleme wie sie bei TMO-Objektfunkanlagen ansonsten für Frust sorgen. Es werden keine eigenen Frequenzen benötigt, die originalen Frequenzen der regionalen Funkzelle werden 1:1 im Gebäude nutzbar gemacht. Sowohl im Unterband als auch im Oberband beträgt die RX-Eingangsdynamik -110 bis -15dBm. Der TX-Ausgabgspegel liegt im Bereich bis zu 13 bis 19dBm entsprechend 20 – 80mW. Die Anbindung an die regionale Funkzelle des BOSNET kann über eine 8el. Yagi wie die S.8Y-405 senderseitig die HRT-Signale im Unterband mit 200-800mW ERP zur Funkzelle übergibt.

Ein Idealer Empfangspegel einer BOSNET-Funkzelle sollte im Bereich -60dBm liegen und wird mittels Richtantennen erweitert:

Eine 8el. Yagi mit 10dBD kann Funkzellen mit -70dBm verfügbar machen und erzeugt im Uplink 200-800mW ERP.

Eine 18el. Yagi mit 14dBD kann Funkzellen mit -75dBm verfügbar machen und erzeugt im Uplink 500-2000mW ERP.